Die erste Lotterie in Europa wurde in Genua durchgeführt. Hier verwendete man das Ziehen von Losen, um die Mitglieder des Stadtrates auszuwählen. Dadurch dass 90 Namen der Kandidaten auf kleine Zettel geschrieben und in einer Tonne durchgemischt wurden, hatte bei der folgenden Ziehung jeder die gleiche Chance auf einen Sitz im Stadtrat. Bald darauf begann man, auf den Ausgang dieser Ziehungen zu wetten. Das „5 aus 90“ war somit dem „6 aus 45“ schon sehr ähnlich.
Die erste Lotterie war ein großer kommerzieller Erfolg und die Regierenden erkannten das finanzielle Potential dieser Veranstaltungen. Deshalb sorgten sie dafür, dass Lotterien unter ein staatliches Monopol fielen – was in vielen Ländern auch heute noch der Fall ist: Nur der Staat oder von ihm lizensierte Unternehmen dürfen Lotterien anbieten.
Erste Lotterie in Hamburg
In Deutschland wurde die erste Lotterie im Jahr 1612 ins Leben gerufen, und zwar in Hamburg. Die Hamburger Lotterie hatte den Zweck, Geld für den Bau eines „Werck- und Zuchthauses“ zu sammeln, das Verbrecher und Bettler aus dem Stadtbild entfernen sollte. Die Lotterie entpuppte sich als ein solcher Erfolg, dass alsbald die nächste Lotterie gestartet wurde, die den Verteidigungshaushalt auffetten sollte. Dieses Beispiel machte Schule auch in anderen Teilen des Deutschen Reiches.
Um die Einnahmen aus Lotterien im Land zu halten, untersagte Kaiserin Maria Theresia 1749 den Bürgern, in ausländischen Lotterien mitzuspielen. Und zwei Jahre später führte sie ein eigenes Lotteriespiel mit 90 Zahlen ein. Das Spiel wurde „Lotto di Genova“ nach dem Ort seiner Erfindung genannt und wurde zum ersten Mal am 21. November 1752 in Wien veranstaltet. Organisator war der Graf Ottavio Cataldi, der das Recht zu dieser Veranstaltung gleich für 10 Jahre erwarb.
Einige Jahre später, unter der Herrschaft von Kaiser Franz II., übernahm der Staat die Lotterien vollständig und schuf damit eine ertragreiche Einnahmequelle.
Im Deutschen Kaiserreich entstanden zwischen 1871 und 1918 mehrere Landeslotterien, deren Anzahl aber über die Zeit durch Fusionen reduziert wurde. Am Schluss, also 1918, existierten insgesamt sieben Landeslotterien. Während in der Kaiserzeit Lotterien noch Landessache waren, ging diese Kompetenz in der Zeit der Nationalsozialisten auf den Innenminister über, der die „Deutsche Reichslotterie“ ins Leben rief.
Nach 1945 wurde in Berlin eine neue Lotterie gegründet, um den Wiederaufbau zu unterstützen. Anfang 1953 wurde die Lotterie „5 aus 90“ gegründet.
Natürlich gab es im Laufe der Geschichte immer wieder den Vorwurf, Lottospielen (so wie Glücksspiel) sei ein Übel und würde die Menschen schädigen. Dieser Vorwurf kam oft aus der religiösen Ecke, aber auch aus der Ecke mancher politischer Gruppierungen. Um diesem Vorwurf entgegenzuwirken, gingen viele Lotteriegesellschaften dazu über, Teile der Einnahmen für gemeinnützige Zwecke zu verwenden. Und so gehen heutzutage viele Millionen in Bereiche wie Sport, Bildung, Kultur und Wohlfahrt.
Das deutsche Lotto „6 aus 49“, nach wie vor eine der beliebtesten Lotterien, wurde zum ersten Mal am 9. Oktober 1955 im Hamburger Hotel „Mau“ durchgeführt. Ab 1965 wurden die Lottoziehungen dann live im Fernsehen übertragen.
Seit 1975 gibt es das Zusatzspiel „Spiel 77“ und seit 1982 gibt es neben der traditionellen Ziehung am Samstag auch eine am Mittwoch. Die Ziehung der Superzahl, die für den Jackpot nötig ist, besteht seit 1991.
Im Jahr 2011 wurde dann der Vertrieb von Lotterien über das Internet endgültig ermöglichte. Seither geben viele Lotto-Fans ihre Tipps aus Plattformen wie lottery24.net ab.
30 Millionen Lottospieler in Deutschland
Die Meinungsforscher vom Allensbach-Institut haben erhoben, dass in Deutschland 8,4 Millionen Menschen regelmäßig im Lotto spielen. Weitere 21,6 Millionen Menschen in Deutschland geben zumindest hin und wieder einen Tipp ab. Die Lotteriegesellschaften fahren damit einen Umsatz von 7,3 Milliarden Euro (im Jahr 2016) ein.
Jedes Jahr werden mit Hilfe der Lotterien viele Menschen zu Millionären und können sich ihre Träume erfüllen. Die Jackpots erreichen immer höhere Millionenbeträge und sind oft zwei- manchmal sogar dreistellig. Das beflügelt die Phantasie der Lotto-Fans und zieht dann auch Menschen an, die sonst nur selten einen Tipp abgeben.
Angesichts der Vielfalt an Lotterien gibt es für jeden Lotto-Fan etwas Passendes: vom Rubbellos über „6 aus 49“ bis zum EuroMillionen-Spiel. Und so kann jeder Lotto-Fan die Lotterie aussuchen, die für seine Interessen und seinen Geldbeutel am besten passt.