Interessantes aus der Welt des Lottos

Schon vor mehreren hundert Jahren haben Lotterien die Gedanken der Menschen beflügelt. Und wenn es um viel Geld geht, kennt die Kreativität oft keine Grenzen. Der berühmte französische Philosoph Voltaire fand heraus, dass bei der staatlichen französischen Nationallotterie, die von 1728 bis 1730 stattfand, ein Rechenfehler unterlaufen war. Denn die Gewinne überstiegen die Einnahmen. So kratzen er und ein Freund alles Geld zusammen, das sie auftreiben konnten, und kauften möglichst viele Lose. Sie gewannen die Lotterie und Voltaire machte eine Million Franc – ein damals unglaublicher Betrag.

Ähnlich lief es bei einer Lotterie in Virginia. Eine australische Tippgemeinschaft dort kaufte fast alle Zahlenkombinationen einer Lotterie auf. Die Summe der Einsätze belief sich auf 5 Millionen Dollar – und die Summe der Gewinne betrug stolze 27 Millionen Dollar.

In Irland gab es eine Tippgemeinschaft, die für ca. 820.000 Pfund einen Großteil der Lose der irischen Lotterie aufkaufte. 80% aller Lose hatten sie am Schluss. Mit einem der Tipps machten sie tatsächlich den Jackpot, mussten diesen aber mit zwei anderen Gewinnern teilen. Untern Strich machten sie etwa 300.000 Pfund Gewinn.

Lotterielose für gesetzestreue Bürger

In Schweden dient eine Lotterie dazu, die Autofahrer zum Langsamfahren zu bringen. Wer dort wegen Schnellfahren erwischt wird, zahlt eine Strafe. Dieses Geld fließt dann aber nicht in die Staatskasse, sondern in die sogenannte Blitzer-Lotterie. Hier haben dann alle diejenigen Kennzeichen (bzw. Autofahrer) eine Chance, die brav die Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten haben. Ganz schön kreativ!

Auch die Chinesen versuchen, mit Lotterien die Einhaltung der Gesetze zu fördern. Hier erhält jeder Chinese, der sich beim Kauf irgendwelcher Produkte eine Quittung geben lässt, mit der Nummer dieser Quittung die Chance, bei einer Verlosung zu gewinnen. Auf diesem Weg sollen Schwarzverkäufe eingedämmt werden, bei denen Unternehmen Verkäufe gegenüber der Steuer nicht deklarieren.

In Indien hat man sogar eine Lotterie genutzt, um die hohe Geburtenrate zu reduzieren. Dort bekommt jeder, der sich sterilisieren lässt, 600 Rupien sowie ein Los für eine Fernseh-Lotterie. Dort kann man Autos und Motorräder gewinnen.

Was sich die Kanadier dabei gedacht haben, Lottogewinner einer Rechenaufgaben lösen zu lassen, bevor der Gewinn ausgezahlt wird, das ist nicht ganz klar. Vielleicht ist es ein Test um sicherzustellen, dass der Gewinner versteht, wieviel Geld er gewonnen hat?

Jedenfalls hätte dieser spanische Gewinner mit einer solchen Regel ein Problem gehabt. Ein Lottospieler dort suchte ein Los, das auf die Ziffern 48 endet. Er fand es und gewann damit. Als Grund für diese spezielle Zahlenkombination erklärte er: „Ich habe sieben Nächte lang von der Zahl 7 geträumt. Und 7 x 7 ist 48.“

Das Lottospiel bringt auch immer wieder interessante Persönlichkeiten zum Vorschein. Wie zum Beispiel den Australier Bill Morgan. Er kaufte nach einem überstandenen Herzinfarkt zur Feier ein Rubbellos, das ihm 27.000 Dollar brachte. Für die Pressefotografen sollte er dann die Szene nochmal nachstellen und wieder ein Los freirubbeln. Und das Unglaubliche geschah: Er gewann wieder, und diesmal noch einen höheren Betrag: 250.000 Dollar!

Eine Pechsträhne gefolgt von einem Glückstreffer erlebt der kroatische Lehrer Frano Selak. Er überstand gleich sieben schwere Unfälle mit Zug, Bus und Auto. Aber dann kaufte er sich ein Los und gewann 2003, an seinem 73. Geburtstag, 800.000 Euro. Und das war das erste Mal, dass er überhaupt ein Los erworben hatte.

Von der Lottomillion in die Todeszelle

Für einen Chinesen ging die Sache nicht so gut aus. Er stahl bei seinem Arbeitgeber 26.000 Dollar. Dafür besorgte er sich Lottoscheine, mit denen er sogar 6,7 Millionen Dollar gewann. Aber statt das Geld an die Firma zurückzuzahlen, verspielte er wieder alles, so dass er am Ende mit Nichts dastand. Ein Gericht verurteilte ihn schließlich zum Tode.

In den USA gab es einen sehr ungewöhnlichen Vorfall bei einer Powerball-Ziehung. Am 30. März 2005 gab es ganze 110 Gewinner in der 2. Gewinnklasse. Von denen bekamen 80 Spieler 100.000 Dollar und 21 (dank Powerplay-Option) sogar 500.000 Dollar. Die Behörden wurden eingeschaltet, weil man Betrug oder Manipulation vermutete. Aber es stellte sich heraus, dass die Gewinner ihre Zahlen aus einem Glückskeks hatten, der von einer lokalen Firma hergestellt und verkauft worden war. Somit war die Sache erklärt und alle erhielten ihren Gewinn.

Zum Schluss noch eine nette Geschichte, die es auch in einen Film geschafft hat. In New York hatte ein Polizist zu wenig Kleingeld dabei, um einer Kellnerin ein Trinkgeld zu geben. So versprach er ihr, einen etwaigen Gewinn aus der Lotterie mit ihr zu teilen, für die er gerade einen Lottoschein gekauft hatte. Er gewann tatsächlich 6 Millionen Dollar und hielt sein Versprechen. „Wenn ich sage, dass ich etwas tue, dann mache ich das auch. Ich hoffe, dass Geld mich nie verändert,“ meinte er.

News, 2017-11-25 13:00:00

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