Bis auf einen einzigen spielten damals alle 249 Bewohner Sodetos (so heißt der Ort in der Provinz Huesca) beim „El Gordo“ mit und gewannen zusammen stolze 120 Millionen Euro.
Wie schon die Jahtre zuvor war auch damals der Hausfrauenverein dafür zuständig. Die Lose für die beliebte Lotterie zu kaufen, die immer vor Weihnachten stattfindet. Zu Monatsbeginn fuhren die Damen in das 20 Kilometer entfernte Grañen und erstanden dort für 6000 Euro Lose mit der Nummer 58268. Diese Lose teilten sie noch weiter in Zehntellose auf, die sie dann zu Hause für 20 Euro weiterverkauften. Wer wegen der Wirtschaftskrise kein Geld hatte, dem borgten sie es.
Zwei Tage Party
Und das Unglaubliche geschah: Die Losnummer 58268 wurde gezogen. Viele hatten die Ziehung im Fernsehen mitverfolgt und wussten daher sofort, dass sie gewonnen hatten. Zwei Tage lang wurde gefeiert und die Bar des kleinen Ortes blieb durchgehend geöffnet.
Für den erst 1950 gegründeten Ort war dieser Gewinn die Rettung. Denn die wirtschaftliche Lage war nicht gerade rosig. Spanien steckte in der Krise, die Region war arm und konnte von der Landwirtschaft mehr schlecht als recht leben.
Der einzige, der damals nicht gewann, war der zugereiste Grieche Costis. Er hatte sich nie an den Losen beteiligt und ging leer aus. Obwohl: Einige Freunde gaben ihm etwas von ihrem Gewinn ab. Und er drehte einen Film über den Ort und den Lotteriegewinn, so dass er indirekt auch von dem Gewinn profitierte. Und so ist er heute mit sich und seinem Leben sehr zufrieden.
Was sich verändert hat
Im Dorf hat sich so einiges verändert. Zwar stehen nicht viele Luxusautos herum, aber die Bewohner haben eifrig ihre Häuser renoviert und ausgebaut, neue Maschinen für die Landwirtschaft gekauft und gönnen sich insgesamt ein bisschen mehr Luxus.
Weggezogen ist keiner. Einige machten Reisen nach New York und London, aber sie kehrten schnell wieder zurück. In den Großstädten war es ihnen einfach zu laut und hektisch. Sie ziehen die Ruhe im kleinen Sodeto vor. Und sie alle hoffen, dass die, die vorher wegen der wirtschaftlichen Lage in die Stadt gezogen waren, jetzt wieder zurückkommen. Und dass Sodeto eine friedliche Zukunft vor sich hat.