Vielleicht klingt das Ganze noch etwas kompliziert. Daher hier die Geschichte von Anfang an.
Gerhard Buchmayer ist Rauchfangkehrer von Beruf und damit für viele Menschen automatisch ein Glücksbringer. Dies geht übrigens darauf zurück, dass das Reinigen der Kamine immer notwendig war, um Brände und Rauchgarvergiftungen zu verhindern. Der regelmäßige Besuch durch den Rauchfangkehrer war somit eine Garantie für die Gesundheit der Hausbewohner.
Gerhard Buchmayer übt seinen Beruf in St. Anton an der Jeßnitz im Bezirk Scheibbs in Niederösterreich aus.
Rauchfangkehrer mit Lotto-Million
Und nun kamen mehrere Dinge zusammen: Der Rauchfangkehrer hatte seinerseits Glück und Gewann einen hohen Betrag im Lotto. Und zwar war es ein Sechser im beliebten Lotto „6 aus 45“, der ihm Ende 2018 einen fetten Jackpot einbrachte.
Im Laufe des heurigen Jahres passierte dann noch etwas: Die Besitzerin des einzigen Gasthauses in St. Anton an der Jeßnitz, Christine Langthaler, entschied sich, nach 22 Jahren in Pension zu gehen. Das Gasthaus, D’Jessnitztaler Stub’n, hätte damit zusperren müssen.
Und nun kam der Rauchfangkehrer mit dem Jackpot ins Spiel. „Ich war viele Jahre Rauchfangkehrer und habe den Leuten Glück gebracht, nun hatte ich selbst eins“, erklärte er. „Ich dachte mir, dass eine Ortschaft ohne Wirtshaus nicht sein kann. Mein Ziel war es, das Gasthaus zu erhalten. Ich hätte mir sicher auch irgendwo anders etwas kaufen können, aber mir ist das am Herzen gelegen da in der Ortschaft.“
Und so kaufte Buchmayer das Haus, in dem das Gasthaus betrieben wird und suchte einen neuen Betreiber.
Gasthaus bleibt erhalten
Frau Langthaler freut sich, dass ihr Betrieb weitergeführt wird: „In Zeiten des Wirtesterbens hatte St. Anton das Glück, dass ein Lottogewinner das Haus gekauft hat und in Zukunft an einen weiteren Gastronomen vermieten wird. Er war sozusagen das Glücksengerl“, meinte sie.
Und so wird ab 1. November Thomas Schoy als neuer Gastronom das Wirtshaus betreiben.
Und so hat ein Rauchfangkehrer nicht nur Glück gebracht, sondern auch Glück gehabt – und damit anderen wieder etwas Gutes beschert. Was für eine sympathische Geschichte, die das Leben hier geschrieben hat!