Spanien im Lotto-Fieber

Bei der diesjährigen Weihnachtsziehung wurde das Los mit der Nummer 03347 als Hauptgewinner gezogen und seine Besitzer – es gibt ja von jeder Losnummer mehrere Exemplare – erhalten jeweils 4.000.000 Euro. Dieser Betrag ist im internationalen Vergleich nicht so außergewöhnlich, aber was den El Gordo so berühmt macht, ist die Anzahl an Gewinnen, die dann insgesamt wieder einen hohen Betrag ergeben. Mit 2,4 Milliarden Euro Gesamtgewinne rangiert der El Gordo nämlich weltweit unter den größten Lotterien.

Hauptgewinne in den meisten Provinzen

Und diese große Anzahl von Gewinnern führt dann dazu, dass die Menschen im ganzen Land Grund zum Feiern haben. Denn in fast jedem Ort gibt es einen oder mehrere Lotto-Fans, die etwas gewonnen haben.

Luis Soriano aus Ontinyent ist Besitzer einer Bar, die einige Lose verkauft hat, auf die größere Gewinne entfielen. Er beschreibt die Stimmung: „Hier feiern die Leute jetzt ordentlich. Es ist das erste Mal, dass der Hauptgewinn in der Weihnachts-Lotterie hier gewonnen wurde.“

Den Hauptgewinn dürfen diesmal Spieler aus 46 der insgesamt 50 spanischen Provinzen einstreifen. Insgesamt 680 Millionen Euro konnten sie in Summe kassieren.

Ein ganzes Los für den El Gordo kostet 200 Euro. Allerdings kann man auch Zehntellose für 20 Euro kaufen.

Wie die Ziehung funktioniert

Am 21. Dezember werden die Lostrommeln überprüft. Die Kugeln werden gezählt und kontrolliert, um Manipulationen auszuschließen.

Wenn alles überprüft und gezählt ist, verlassen alle Mitarbeiter den Raum und die Türen werden geschlossen. Drei Schlösser riegeln den Raum hermetisch ab. Die Schlüssel dazu werden von verschiedenen Mitarbeitern verwahrt.

Am 22. Dezember um 8 Uhr morgens werden die Türen wieder geöffnet. Jeder hat dort Zutritt, zumindest solange Platz ist.

Um 8.30 Uhr erscheint das Komitee, das die Ziehung überwacht. Danach werden die Kugeln dem Publikum gezeigt und danach in die Trommel eingefüllt. Es gibt sowohl Kugeln mit Zahlen als auch Kugeln mit Gewinnsummen.

Wenn alle Kugeln in den Trommeln sind, gibt der Vorsitzende des Komitees ein Zeichen und die Trommeln werden verschlossen.

Ein Junge oder ein Mädchen der St. Ildefonso Schule entnehmen je eine Kugel aus der Trommel mit den Zahlenkugeln (die den Losnummern entsprechen) und der Trommel mit den Gewinnkugeln (auf denen die Gewinnsumme steht). Auf diese Weise werden den Losnummern die Gewinnsummen zugeordnet.

Zwei andere Kinder singen (!) die Losnummer und die Höhe des Gewinnes.

Die Kugeln werden vor dem Vorsitzenden des Komitees aufgebaut, der den Vorgang genau beobachtet.

Die Ziehung ist zu Ende, wenn die Trommel mit den Gewinnkugeln leer ist. Denn dann sind alle Preise ausgespielt.

Gegründet wurde die Lotterie 1763 unter der Regierung von Carlos III. Man wollte damit Mittel für wohltätige Zwecke aufbringen. Mittlerweile ist die Lotterie eine gute Einnahmequelle für den Staat geworden – und bringt den Bürgern Unterhaltung und in vielen Fällen schöne Gewinne.

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