Weiter zur Arbeit gehen – und den Mund halten!

Schweigen und Genießen” ist die Devise. Den Job zu kündigen und gleich mal einen Ferrari vor die Tür zu stellen, das sollte man besser lassen. Das rät Birte Engelken, Sprecherin von Lotto Hamburg. Auch bei der Auswahl der Familienangehörigen, denen man erzählt, sollte man recht wählerisch sein. Ehepartner und Eltern sollten von einem Gewinn erfahren, bei Kindern und Jugendlichen empfiehlt sich hingegen schon etwas mehr Vorsicht.

Unterschiedlichste Reaktionen

Engelken weiß, wovon sie redet, hat sie doch schon ca. 20 Lottomillionäre in den letzten Jahren beraten und kennt die Fallstricke. Grundsätzlich bekommt jeder Gewinner eines Betrages über 1000 Euro die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch. Die Reaktionen der Lottogewinner sind so unterschiedlich, wie Menschen eben sind. Manche brechen in Jubel aus, manche fallen in eine Schockstarre. „Wir geben den Menschen die Chance, über ihre Gefühle zu reden, und wir garantieren Vertraulichkeit," sagt Engelke.

Der zweite Rat ist, sich Zeit zu nehmen und keine übereilten Entscheidungen zu treffen, was die Verwendung des Gewinnes angeht. Die typischen Fragen, die sich jeder Gewinner stellen sollte: „Wie groß ist der Gewinn? Reicht es, um mit der Arbeit aufzuhören? Was will ich wirklich machen?“

Lieber etwas länger warten und dafür dann Entscheidungen treffen, die man auch eine Woche später noch vertreten kann. Dann ist die Euphorie etwas abgeklungen und der Alltag hat wieder eingesetzt.

Ein guter Tip ist es auch, sich zwar den einen oder anderen Luxus zu gönnen, den Gewinn vor anderen aber klein zu reden. Mit einem Gewinn von 50.000 Euro kann man ein neues Auto leicht erklären.

Professionelle Beratung in Anspruch nehmen

Was die Anlage des Geldes angeht, rät Engelke auf jeden Fall zu professioneller Beratung. Banken, Steuerberater, Rechtsanwälte helfen dabei, den Gewinn gemäß den Präferenzen des Gewinners anzulegen und steuerliche und rechtliche Probleme zu vermeiden.

Auch Frau Engelken selber spielt gerne Lotto. „Das allerschönste ist doch das Träumen“, meint sie. Und auch sie selber würde im Falle eines Gewinnes die Beratung durch Profis suchen, denn sie sei eher ein euphorischer Typ, der zu übereilten Entscheidungen neigt.

Alle möglichen Menschen und Reaktionen hat Engelke über die Jahre kennengelernt. Zwei Männer waren bei ihr, die sich über eine fehlende Superzahl ärgerten, so dass sie „nur“ jeder 303.000 Euro Gewinn bekamen. Am Schluss freuten sie sich aber doch.

Ein Unternehmer war ganz gelassen, als er 2 Millionen Euro gewann. Er wollte das Geld verwenden, um seine Firma über Wasser zu halten.

Eine Frau wollte wissen, ob sie denn ihrem Mann von dem Gewinn erzählen müsse.

Und ein Paar lag ihr besonders am Herzen. Die beiden wollten heiraten, hatten sich dies aber bis zum Gewinn nicht leisten können. „Ich fand, die hatten es wirklich verdient“, erinnert sich Engelken.

News, 2016-01-29 19:00:00

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