Top oder Flopp – mit Lottomillionen ist alles möglich

Die meisten Gewinner sind ja vernünftig und erfüllen sich konventionelle Wünsche wie ein neues Auto oder ein eigenes Haus. Aber manche nehmen das Geld und erfüllen sich einen Traum, den sie schon lange gehegt haben,

Einer dieser Gewinner ist Hubert Scheer aus der Steiermark. Er gewann 2008 den bis dahin in Österreich höchsten Lottogewinn: knapp 56 Millionen Euro. Ein Traum war ein Freizeitzentrum in Maria Lankowitz bei Köflach. Dafür hatte er sich schon als Bürgermeister (mit 28 Jahren der jüngste Bürgermeister Österreichs) engagiert. Allerdings kam das Projekt nicht richtig in Fahrt und Scheer wurde wegen eines aufgenommenen Kredit und einer Bürgschaft von der Partei gestürzt. Er stand schon kurz davor, auch seine private Wohnung an die Bank zu verlieren.

Traum als Unternehmer erfüllt

Aber dann kam der Lottogewinn. Scheer nahm das Geld und kaufte der Gemeinde das Freizeitzentrum Piberstein ab, investierte und baute aus. Heute ist das Projekt erfolgreich und Scheer fühlt sich in seinen Visionen bestärkt.

Die meisten der bisher ca. 700 Lotto-Millionäre in Österreich haben aber ganz normale Wünsche: Haus, Auto, Vorsorge fürs Alter, Ausbildung der Kinder. Die meisten wollen auch weiterhin zur Arbeit gehen – nur eben ohne Zukunftssorgen.

Ein anderer Gewinner, der statt eines sorgenfreien Lebens sich lieber einen Traum erfüllte, war Johann Medl aus Wien. Er gewann vor einigen Jahren 2 Millionen Euro. Zuerst behielt er seinen Job bei der Müllabfuhr. Dann entschied er sich, einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen: Er eröffnete eine Gasthaus-Brauerei. Das bedeutete viel Arbeit, viel Risiko und viele Sorgen – aber er bereut den Schritt nicht und ist heute erfolgreicher Unternehmer. Nur auf die vielen Neider hätte er verzichten können.

Um Neider und Schnorrer zu vermeiden, bietet der Liechtensteiner Privatbankier Andreas Insam die Dienste der Valartis-Bank an. Zum Beispiel kann ein Lottoschein von einer neu gegründeten Familienstiftung eingelöst werden. Das hat steuerliche Vorteile und reduziert die Gefahr, mit dem Vermögen unvorsichtig umzugehen. Ungefähr ein Dutzend Lottogewinner haben diese Dienste bereits in Anspruch genommen.

Gewinner mit Pech

Und damit vermeidet man ein Schicksal wie das von Walter Knoblauch, dem ersten Großgewinner in Deutschland. In den 50er-Jahren gewann der Hausierer eine halbe Million Mark und schaffte es, diesen Gewinn innerhalb weniger Jahre auszugeben. Er beschenkte Freunde und Verwandte, kaufte sich teure Autos und Wohnungen. Für seine Frau kaufte er ein eigenes Hotel.

Einige Jahre später gewann er sogar noch einmal 300.000 Mark im Lotto. Aber auch dieses Geld hielt nicht lange. Am Schluss musste Knoblauch wieder Bürsten verkaufen und starb mittellos im Obdachlosenheim.

Einem falschen Berater ging ein anderer Lottogewinner auf den Leim. Ein Parkettverleger aus Deutschland gewann 1994 2 Millionen Mark und schaffte damit Immobilien an. Doch diese waren allesamt Fehlinvestitionen. Einen weiteren Teil des Geldes investierte der Pechvogel in eine eigene Firma – die schon bald Pleite ging.

Gute Beratung und wohlüberlegte Entscheidungen sind also das Wichtigste. Bankier Insam empfiehlt, erst einmal so weiterzuleben wie zuvor – „nur eben besser“.

Dann bestehen gute Chancen, dass der Lottogewinn viele Jahre Zufriedenheit und Sicherheit gewährleistet.

News, 2016-05-08 19:17:08

Aktuelle Jackpots