Was ist dran an diesen Lotto-Geschichten?

„Man kann nur einmal gewinnen“

Gleich vorweg: Das ist ein Gerücht. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, gleich mehrmals im Lotto zu gewinnen sehr gering. Aber es gibt einige Beispiele von Lotto-Fans, die das unmöglich Scheinende tatsächlich geschafft und mehrmals gewonnen haben. Eines dieser Beispiele sind David und Kathleen Long. Die beiden gewannen im EuroMillions-Spiel eine runde Million Pfund und das gleiche passierte ihnen ein paar Jahre darauf noch einmal.

Mathematisch lässt sich all dies gut belegen. Die Chance auf einen Sechser im Lotto liegt, abhängig von der Lotterie, bei 1 zu 6-8 Millionen. Für Jackpots sind die Wahrscheinlichkeiten noch viel extremer. Das kann bis zu 1 zu 100 Millionen gehen. Und entsprechend unwahrscheinlich ist es eben dann, gleich zweimal zu gewinnen. Aber das ist der Punkt: Es ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich!

„Um die Chancen zu erhöhen, sollte man immer dieselben Zahlen spielen“

Auch hierbei handelt es sich um ein Gerücht. Denn bei jeder Ziehung haben alle Zahlen die gleiche Chance, gezogen zu werden. Es macht also keinen Unterschied, ob man jede Woche die gleichen Zahlen spielt oder jedes Mal andere Zahlen wählt.

„Lotto ist etwas für Menschen mit wenig Geld“

 Die Logik hinter dieser Annahme: Wer schon viel Geld hat, braucht keinen Lottogewinn mehr. Aber dabei vergisst man, dass viele Menschen Lotto zur Unterhaltung spielen und weil sie damit etwas Gutes tun (viele gemeinnützige Einrichtungen werden aus Lottoeinnahmen finanziert). Und so ist es Tatsache, dass 60% der Lottospieler eher ein hohes Einkommen haben, wie sich aus Umfragen ergeben hat. 

„Es gibt ‚heiße‘ und ‚kalte‘ Lottozahlen“

Leider müssen wir auch diese Geschichte ins Reich der Märchen verweisen. Und die Zeit, die manche Lottospieler darauf verwenden, zu analysieren, welche Zahlen wie oft gezogen wurden, ist leider verlorene Zeit. Denn wie schon vorher erwähnt, sind bei jeder Ziehung die Chancen für alle Zahlen genau gleich.

Dass die These einen Haken hat, sieht man auch sehr schön daran, dass es zwei verschiedene Denkansätze gibt. Die einen wählen Zahlen, die schon oft gezogen wurden, weil sie meinen, dass diese Zahlen eine höhere Wahrscheinlichkeit haben. Die anderen wählen Zahlen, die noch nicht so oft gezogen worden sind, weil sie meinen, dass diese Zahlen „jetzt an der Reihe“ sein sollten. Beide Ansätze haben leider mit der mathematischen Realität nichts zu tun.

„Wer mehr Tipps abgibt, gewinnt eher“

Hier haben wir mal eine Aussage, die korrekt ist. Denn in der Tat: Wenn bei einem Tipp die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn zum Beispiel 1:8 Millionen beträgt, dass ist die Wahrscheinlichkeit bei 2 Tipps eben 2:8 Millionen, also doppelt so hoch. Voraussetzung ist freilich, dass beide Tipps unterschiedliche Zahlenkombinationen sind.

„Man wird eher vom Blitz getroffen, als dass man im Lotto gewinnt“

Auch wenn man diesen Satz oft hört, so ist er doch mit Vorsicht zu genießen. Denn die Wahrscheinlichkeiten, vom Blitz getroffen zu werden, sind von Land zu Land unterschiedlich und hängen von Wetter, Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab. In Kolumbien, dem Land mit dem meisten Regen weltweit, sind somit Blitze wesentlich häufiger als im trockenen Südafrika. Vorsicht also mit solchen Vergleichen!

„Nur Gewinnen macht Spaß“

Wenn dem so wäre, dann würden nicht so viele Menschen im Lotto spielen. Denn alle wissen, dass die Chancen auf einen hohen Gewinn gering sind. Aber für viele Menschen ist eben Lotto auch Unterhaltung: das Warten auf die nächste Ziehung, das Vergleichen der Zahlen, der Nervenkitzel, das Träumen vom Großgewinn. Und oft ist dies Unterhaltung verbunden mit dem Gefühl, etwas Gutes zu tun. Denn viele Einrichtungen in Sport, Wohlfahrt usw. werden aus Lottomitteln finanziert.

„Weniger Spieler bedeuten höhere Gewinnchancen“

Auch hierbei handelt es sich um ein Gerücht. Die Chancen sind vollkommen unabhängig von der Anzahl der Spieler. Allerdings kann die Anzahl der Spieler bei der Höhe des Gewinnes eine Rolle spielen. Denn je mehr Gewinner in einer Spielklasse sind, durch desto mehr Spieler muss der Gewinn geteilt werden.

„Beim Lotto geht es nicht mit rechten Dingen zu“

Wenige Dinge sind so gut und gründlich reguliert und überwacht wie das Lotto. Die Ziehungsgeräte werden regelmäßig überprüft und die Ziehungen werden von Notaren genauestens überwacht. Es gibt unzählige Sicherheitseinrichtungen, die für ein geordnetes Ablaufen der Ziehungen sorgen.

Keine Sorge also – an diesem Gerücht ist nichts dran.

 

News, 2018-01-22 12:00:00

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